"Stellen wir uns vor,
wir müssten einige Kilometer über eine schnurgerade, ebene, hindernisfreie Betonbahn gehen. Am Ende
der Strecke werden wir ermattet sein.
Wie anders wird es uns bei einer Wanderung durch den Wald ergehen!
Da sind verschlungene Pfade. Es geht über Stock und Stein. Wurzeln, Moos, dichtes Gebüsch, Rinnsale.
Das Licht ist dämmrig.
Du musst ganz Auge, ganz Ohr sein. Ganz Nase. Es duftet nach Waldkräutern und Waldboden. Seltsame Geräusche
von überall her. Vogelstimmen. Am Ende des Weges sind wir erfrischt, fast wie neugeboren.
Was war geschehen?
Im Wald war ich mit Körper, Seele und allen Sinnen voll beansprucht. Überall kleine mit Hindernissen
verbundene Wagnisse. Auf der risikolosen Betonbahn forderte mich nichts heraus. Ich hatte nichts zu bestehen.
Ich war sozusagen überflüssig..." Hugo Kükelhaus